Wer sich mit der Aufzucht von Schwalbenschwanz-Schmetterlingen beschäftigt, sollte sich auch sorgfältig um deren Überwinterung kümmern. Eine allgemeine Regel besagt, dass alle Schmetterlinge, die sich ab Mitte August verpuppen, überwintern. Diese Regel kann jedoch je nach Wetterlage im Herbst variieren.
Puppen im Kalten überwintern
Wichtig: Der Raupenkasten mit den Puppen darf im Winter NIEMALS in der Wohnung aufbewahrt werden! Die Schmetterlinge schlüpfen sonst und verenden, weil es keinen Lebensraum für sie gibt.
Die Puppen benötigen für die Überwinterung einen kühlen Ort. Die Temperaturen sollten dabei nicht über 12 Grad steigen, um eine vorzeitige Entwicklung oder das verfrühte Schlüpfen zu vermeiden. Geeignete Orte sind Garagen, Schuppen, ungeheizte Keller oder geschützte Plätze im Freien.
Der richtige Zeitpunkt für die Überwinterung
Ab Mitte September kann der Raupenkasten an einen kühlen Ort gebracht werden. Bis etwa Mitte Oktober, oder einfach bis die Temperaturen dauerhaft fallen, sollte der Kasten jedoch noch regelmässig, etwa 3-4 Mal pro Woche, kontrolliert werden. Als Hintergrundinformation: Jede Puppe benötigt etwa 20 warme Tage bei rund 24 Grad für die vollständige Entwicklung. Besonders bei Raupen der zweiten oder dritten Generation, die im Spätsommer oder Herbst heranwachsen, gibt es erhebliche Unterschiede in der Entwicklung. Die Temperaturen in dieser Jahreszeit schwanken stark, sodass oft unklar ist, welche Puppe sich wann verpuppt hat und wie viele warme Tage sie bereits hinter sich hat.
Beim Überwintern muss daher stets das Wetter berücksichtigt werden, wobei warme Tage intensivere Kontrollen erfordern.
Zwischenkontrollen
Ab Mitte Oktober herrscht in der Regel Ruhe im Raupenkasten, wenn dieser an einem kühlen Ort steht. Dennoch ist es ratsam, regelmässig nachzusehen, besonders wenn die Wintermonate ungewöhnlich warm sind. Besprühen Sie die Puppen gelegentlich leicht mit Wasser, um ein Austrocknen zu verhindern. Die Puppen sind unempfindlich gegenüber Wasser, da sie auch in der Natur dem Regen ausgesetzt sind. Zu nass sollte es dennoch nicht sein, das ist für den Raupenkasten nicht ideal.
Geduld ist gefragt
Im neuen Jahr, wenn die ersten warmen Frühlingstage kommen, neigt man dazu, die Puppen frühzeitig ins Warme zu holen. Doch Geduld ist hier entscheidend: Die Schmetterlinge finden noch nicht genügend Nahrung und überleben spätere Kälteeinbrüche nicht. Meist ist es nach Ostern soweit, die Natur ist bereit für die Schmetterlinge. Das bedeutet, etwa eine Woche vor Ostern kann man die Raupenkäste zurück ins Warme zu holen. Ab dann kann die Entwicklung fortschreiten – einige Schmetterlinge werden bald schlüpfen, während andere, deren Entwicklung erst begonnen hat, noch einen Monat oder länger benötigen ... aber die Natur ist dann bereit.
Sollte ein Schmetterling dennoch zu früh im Frühjahr schlüpfen, setzen Sie ihn draussen an einem geschützten Ort. Das Wetter bestimmt den weiteren Verlauf. Geschlüpfte Schmetterlinge dürfen nicht über längere Zeit im Raupenkasten verbleiben, auch wenn das Wetter draussen schlecht ist.